Donnerstag, 11. Juli 2013

Die drei Grundpfeiler der Dummyarbeit

In dem Beitrag über das Training mit Norma Zvolsky habe ich ja versprochen die verschiedenen Aufgabenbereiche des Dummytrainings noch im Detail zu erklären. Für viele bedeutet Apportierarbeit das Werfen eines Gegenstandes und das sofortige Holen von diesem. Beim Dummytraining hingegen ist die Standruhe eine wichtige Disziplin. Während die Dummys geworden werden und auch wenn andere Hunde arbeiten, soll der Vierbeiner ruhig und konzentriert neben seinem Führer warten bis er zum Dummyholen geschickt wird. Ist ein Hund dazu in der Lage ist er „steady“. Jedoch beherrschen nicht alle Hunde die Steadiness sondern laufen zu früh oder ohne Aufforderung los. In diesem Fall ist von „Einspringen“ die Rede. 

Markierungen
Dabei beobachtet der Hund die Flugbahn des Dummys und soll sich die Fallstelle merken. Wichtig ist es, dass der Hund markiert, sich also die Fallstelle merkt, die Entfernung abschätzen kann, auch wenn er beispielsweise nicht die gesamte Flugbahn sehen konnte. Natürlich kann der Dummy auch hinter Büschen oder Bäumen landen. Mit dem Kommando „Apport“ oder „Brings“ wird der Hund dann zum Dummy geschickt. Der Hund läuft dann in einer gerade Linie zum Dummy und bringt dieses auf dem schnellsten Weg zu seinem Besitzer. Ist das Dummy nicht gleich sichtbar, so muss der Hund dann in höherem Bewuchs seine Nase einsetzen und selbstständig an der Fallstelle suchen. Mit der Zeit wird der Schwierigkeitsgrad erhöht, so ist wie erwähnt nicht mehr die ganze Flugbahn sichtbar, das Gelände wird variiert, Geländeübergänge eingebaut usw. Zudem können auch mehrere Markierungen geworfen werden, der Hund muss sich diese über einen längeren Zeitraum merken. 

 
Suche oder Verlorenensuche
Bei der Suche werden ein oder mehrere Dummys in einem Gelände ausgelegt. Die Stellen sind zumeist weder Hund noch Besitzer bekannt. Dann wird der Hund auf Kommando in das Gebiet geschickt. Er soll dies nun systematisch und konzentriert absuchen. Wichtig ist auch, dass er dies selbstständig tut, denn viele Verlorenensuchen finden in hohem Bewuchs statt und dem Hund ist es daher nicht möglich den Blickkontakt zu seinem Besitzer zu suchen. Die Schwierigkeit besteht aber nicht nur in der Suche selbst, sondern auch darin, dass der Hund nicht tauschen soll. Das bedeutet, dass mehrere Dummys im Gelände ausgelegt sind. Sobald der Hund ein Dummy gefunden hat, soll er direkt zum Besitzer kommen und den Dummy nicht gegen einen anderen der sich beispielsweise auf dem Rückweg zum Menschen befindet, tauschen.


Einweisen

Die wohl anspruchsvollste Arbeit beim Dummytraining ist das Einweisen. Hierbei verlässt sich der Vierbeiner auf die Signale (Handzeichen, Stimme oder Pfeife) seines Besitzers, um zum Dummy zu gelangen. Wichtig ist dabei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Hund und Führer. Im Gegensatz zur Verlorenensuche orientiert sich der Hund am Menschen. Mit Voran soll der Hund beispielsweise in einer geraden Linie nach vorne laufen. Ertönt der Stoppfiff, soll er stoppen und sich dem Besitzer zuwenden, um auf ein neues Signal zu warten. Mit Rüber+Handzeichen, oder Links/Rechts kann der Hund dann in die jeweilige Richtung dirigiert werden. Mit Back soll er noch weiterlaufen. Befindet sich der Hund dann in der Nähe des Dummys ertönt der Suchpfiff.

Zum Erlernen werden die Aufgabenbereiche in kleine Einzelteile zerlegt. Die Zeichen müssen durch kontinuierliches Training erst erlernt werden. Dann können sie am Schluss zum richtigen „Einweisen“ zusammengefügt werden. 

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