Donnerstag, 31. Januar 2013

Mischlinge stehen für Weltoffenheit

Der beste Freund des Menschen ist schon längst kein Schäfer, Spaniel, Pudel oder Dackel mehr. Stattdessen laufen Mischlinge, Möpse, Bulldogen und Jack Russells an den Leinen. Experten sehen darin einen Wertewandel. "Der Mischling an Position eins - das ist ganz klar ein Resultat der gesellschaftlichen Individualisierung", sagt Ulrich Reinhardt, Professor am Hamburger Institut für Zukunftsfragen gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die Menschen wollen sich von den anderen Abheben und wählen so einen ganz speziellen Hund aus, eben gerne einen Mischling, ein Unikat sozusagen.
Wir erinnern uns alle an die Vergleiche der Hunde mit den Gesichtern ihre Besitzer und wie oft diese beiden grosse Ähnlichkeiten aufweisen. Der Hund wird dazu verwendet um Einstellungen und Selbstbilder zu reflektieren. Der Mischling beispielsweise symbolisiere Weltoffenheit und Toleranz.
Bei der Auswahl des richtigen Kollegen ist ausserdem die äusserliche Erscheinung besonders wichtig. Beliebt sind grosse Augen, kleine Nasen, runde Köpfchen - das entspricht dem Kindchenschema. Das Aussehen ist Trumpf. Da kommt es schon einmal vor, dass der Australian Shepherd (grössterAufsteiger der vergangenen Jahre) ausgewählt wird, weil die Menschen ihn witzig finden, weil er so bunt ist und verschiedenfarbige Augen hat. Seine eigene Aufgabe als Hütehund wird dabei stark vernachlässigt.
Hund leben heute nicht mehr im Zwinger, sie schlafen neben uns auf dem Sofa und in der Nacht in unseren Betten. Sie müssen sauber sein und am besten still. Bellen ist unerwünscht. Darüber hinaus wird der Hund nicht mehr angeschafft, um mit ihm Wiesen und Wälder zu erkunden. Der Anteil jener, die sich aus Naturverbundenheit für einen Vierbeiner entscheiden, dürfte in Zukunft noch weiter abnehmen, vermutet auch Heimtierexpertin Wechsung. Sie unterscheidet diesen Typus (derzeit: 43 Prozent) vom prestigeorientierten, vermenschlichenden Tierfreund (22 Prozent) und den auf den Hund fixierten, emotional gebundenen Hundebesitzer (35 Prozent).
Welche Trends es noch in der Hundewelt gibt und wie die Zukunft der Vierbeiner aussehen könnte, gibt es bei der Süddeutsche Zeitung zu lesen.

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