Montag, 18. Februar 2013

Warum reitet ein Hund auf?

Am Wochenende waren wir mit unseren zwei Vierbeinern noch einen Sprung auf der Allmend Zürich. Ein wunderschönes Gebiet, um Hundebesitzer zu beobachten. So war es natürlich auch an diesem Tag. Besonders war der Moment als Pepito von einer Gruppe Hunden in Beschlag genommen wurde. Er stand neben einem Stein, von der einen Seite bedränge ihn ein Schäfer und von hinten wurde er von einer Husky bestiegen. Pepi knurrte und Steffi holte ihn aus der Situation. Was wiederum für die Besitzerin der beiden Hunde völlig unverständlich war. Sie meinte nur, ihre Hündin (Husky) würde das bei Vierbeinern machen, die ihr sympatisch sind, eine Art Liebeserklärung sozusagen.

Doch was genau steckt hinter dem Aufreiten des Hundes?
Nicht immer findet das Aufreiten bei anderen Hunden statt, sondern auch bei Menschen, ebenso wie bei Gegenständen wie Kissen, Decken oder Spielsachen. Ausserdem machen es sowohl Rüden wie auch Hündinnen. Oftmals werden sexuelle Hintergründe angeführt, dazu schreibt Udo Ganslosser und Sofie Strodtbeck folgendes: «Aufreiten hat sehr oft gar nichts mit dem Sexualverhalten zu tun. Häufig ist es einfach eine Übersprungshandlung, oder es handelt sich um eine Bewegungsstereothypie, die dem Stressabbau dient. Wird das Verhalten zwischen mehreren Hunden einer etablierten Gruppe gezeigt, handelt es sich meinst um Spiel.» (Quelle: http://rr-mashambani.npage.de/wissenswertes-zum-rr/kastration-bei-hunden.html)

Hunde reiten also auf, wenn sie aufgeregt oder erregt, aber auch wenn sie gestresst oder ängstlich sind. Darüber hinaus, kann es auch eine Übersprungshandlung sein - ein Nebenprodukt von miteinander in Konflikt stehenden Emotionen. Um die wirkliche Gründe für das Aufreiten zu finden, muss also die gesamte Situation betrachtet werden.
Oftmals wird auch Dominanz als Grund für das Aufreiten angeführt. Doch Experten sind sich einig, dass es sich im Gegensatz zur T-Stellung oder dem Auflegen des Kopfes auf den Hals- oder Rückenbereich eines anderen Hundes nicht unbedingt um ein dominantes Verhalten handelt. Peter Borchelt, ein Tierverhaltensforscher aus New York hat in einem Artikel folgendes darüber geschrieben: 
«Aufreiten kann Teil einer Folge von Verhaltensweisen sein, die mit Aggression, einem hohen Status, Ressourcenverteidigung, direktem Fixieren und Bedrohen sowie sich über einen anderen stellen in Zusammenhang stehen. Aber das Aufreiten selbst, weist nicht auf etwas Statusbezogenes hin. Das Aufreiten an sich bedeutet vermutlich nicht wirklich viel.» (zitiert in Hecht, J. "H*mping: Why do they do it?" The Bark, June-August 2012: 70, 56-60. Quelle: Easy Dogs)

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