Donnerstag, 18. April 2013

Das richtige Hundefutter - Teil 1

Ich selbst erinnere mich mit Schrecken daran, als ich das erste Mal im Tierfachmarkt stand vor einer schier endlosen Auswahl an verschiedenen Futtersorten. Gestartet habe ich mit Happy Dog, dann Josera und seit etwa einem Jahr bin ich bei Canis Alpha hängen geblieben. Die Suche nach dem richtigen Futter bedarf einiger Zeit und vor allem auch der Kenntnis der Inhaltsstoffe. Ich selbst bevorzuge Trockenfutter. Grund dafür ist, dass es leichter zu lagern ist, einfacher transportiert und auf Reisen mitgenommen werden kann. Aber das ist wirklich Geschmacksache, ob man Trocken- oder Nassfutter wählt.
Beim ersten Blick auf die Verpackung finden sich die Inhaltsstoffe, diese müssen durch die Deklarationsordnung der EZ gut auf der Verpackung zu lesen sein. Dabei müssen auch künstliche Geschmacksverstärker usw. aufgelistet werden.

In erster Linie gilt, der Inhaltsstoff der zuerst steht, muss auch am meisten enthalten sein.
Als Beispiel dafür die Zusammensetzung von Canis Alpha Pur: Hühnertrockenfleisch 30% (gemahlen), Brauner Vollwertreis (gemahlen), Menhaden-Hering 9 % (getrocknet und gemahlen, Topinambur (getrocknet und gemahlen), Reiskeimöl (kaltgepresst), Lachsöl (kaltgepresst), Kräutermischung (getrocknet), Kieselerde, Algen (getrocknet), Äpfel (getrocknet und gemahlen), Birne (getrocknet und gemahlen), Grüner Tee, Fenchelknollen (getrocknet und gemahlen), Blütenhonig (kaltgeschleudert);
Bei der Angabe des Fleischanteils gilt es ausserdem zu beachten, ob es sich hierbei um getrocknetes Fleisch handelt oder nicht. Fleisch enthält rund 80 Prozent Wasser. In der oberen Liste ist einfach ersichtlich, dass es sich um Trockenfleisch handelt, somit kann der Fleischmehlanteil eigentlich um 80 Prozent erhöht werden, um dann die Menge Fleisch im frischen Zustand zu erhalten. Umgekehrt geht das natürlich genauso. Ist das Fleisch nicht als Mehl angegeben, also nicht als Trockenmenge, dann muss der Anteil in Gedanken deutlich reduziert werden.

Herstellung des Futters
Zudem gibt es auch noch Unterschiede bei der Herstellung des Futters, nämlich Extruder und Pressfutter. Die erste Sorte wird durch hohen Druck und starke Erhitzung bei über 100 Grad hergestellt. Durch dieses Verfahren können sich die Inhaltsstoffe verändern und ausserdem quillt das Futter im Magen noch auf. Bei kaltgepresstem Futter bleiben Vitamine, Enzyme usw. zum grössten Teil erhalten. Bei diesem Verfahren wird mit einem kurzen Umgebungsdruck gearbeitet. Weitere Informationen dazu gibt es bei Thetis. Die Zahl der kaltgepressten Futtersorten ist deutlich geringer, dazu zählen neben Canis Alpha beispielsweise Real Nature, naturaVet, Thetis, Markus Mühle, Yomis und Lupovet.
Natürlich ist die Auswahl des richtigen Futters in erster Linie vom Hund abhängig. Nicht jeder Vierbeiner verträglich beispielsweise kaltgepresstes Futter. Bei Gelegenheit werde ich dann noch etwas weiter auf die Futterzusammensetzung und Begriffe wie Rohfaser oder Rohprotein eingehen.

2 Kommentare:

  1. Entgegen aller grosszügigen Meinungen........bei 'kaltgepresst' (der Begriff stammt von der Ölgewinnung) muss man sich vergegenwärtigen, dass sämtliche Rohwaren vor dem Pressvorgang vorbereitet (durch Hitze) wurden. Beim Pressvorgang selber entstehen Kerntemperaturen von über 100°.

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  2. Das stimmt natürlich. Eine gute Aussage dazu habe ich hier (http://mashanga-burhani.blogspot.ch/2012/04/es-war-einmal-das-marchen-vom-hohen.html) gefunden:
    Auf der Website liest man, dass "bei der Endherstellung im Niedrigtemperaturverfahren die Grundsubstanzen bei ca. 40° schonend kaltgepresst pelletiert" werden. Man suggeriert damit dem Kunden, dass die Grundzutaten überhaupt gar nicht erst auf über 40°C erhitzt werden. Es steht zwar da "Endherstellung", aber wer liest denn das? Eine solche Darstellung ist m. E. verwirrend. Denn laut entsprechender gesetzlicher Regelungen ist es gar nicht legal, Hundefutter nur auf 40°C zu erhitzen. Erstens muss alles, was nicht Dosen- oder Rohfutter ist gemäß Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 Kapitel II, B., 3. auf mindestens 90°C Kerntemperatur erhitzt werden und abgesehen davon, sind tierische Nebenprodukte (also auch das Hühnertrockenfleisch von Canis Alpha) gemäß der gleichen Verordnung Kapitel II Artikel 6, 2.b) ohnehin nach einer von 5 verschiedenen Verarbeitungsmethoden zu erhitzen und alle Methoden beinhalten eine Erhitzung von über 120°C bzw. 130°C, außer eine, aber dafür muss dort über 120 Minuten auf 80°C erhitzt werden.

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