Donnerstag, 16. Mai 2013

Hunde und ihre Besitzer

Nahezu täglich begegnen ich Hundebesitzern bei deren Verhalten und Umgehensweise mit ihren Vierbeiner ich mir so manches Mal an den Kopf greifen muss. Die einen Interpretieren jedes noch so kleine Verhalten, andere "betüddeln" ihre Hunde extrem, und wieder andere lassen ihnen einfach alles durchgehen. Nicht selten treffe ich beispielsweise einen Basenji der noch auf der Wiese herumläuft, während seine Besitzerin bereits zu Hause ist. Ja sie wohnt neben der Wiese, aber auf dieser ist eigentlich Leinenpflicht und zudem befinden wir uns Mitten in der Stadt Zürich. Da ich solche Geschichten dann gerne in illustren Runden zur Erheiterung der anderen erzähle, dachte ich mir, dass ich auch hier einige davon festhalten könnte. Starten möchte ich mit einer jungen Rottweilerhündin, die ich zwei Mal auf der Allmend Zürich getroffen habe. Bei der ersten Begegnung war der Hund etwa 3 Monate alt und lief frei am Gehweg neben einer befahrenen Strasse. Auf der Wiese angekommen hielt sie ihren Hund fest und fragte mich, ob meine Hündin denn friedlich sei. Ich schaute sie wohl ziemlich blöd an, und meinte nur, natürlich. Die beiden Vierbeiner beschnupperten sich und schon konnte das Spiel beginnen. Nach wenigen Minuten fragte mich die Besitzerin, ob die beiden denn nun spielen würden. Ich musste mich sehr zurückhalten, um nicht laut loszulachen und bestätigte ihr schlicht ihre Annahme. Nach weiteren 5 Minuten stellte sie die Frage erneut. Ich meine die liebe Dame hat einen Rottweiler, da wäre etwas Informationsbeschaffung über Hunde vielleicht nicht schlecht. Jedenfalls fand ich dann, dass die Hunde genug gespielt hatten, wie erwähnt war ihr Vierbeiner gerade mal 3 Monate. Ich packte also Cleo ein und zog kopfschüttelnd von dannen, während sie auf den nächsten Spielgefährten zusteuerte.
Etwa einen Monat später traf ich die Dame erneut. Das Spiel war das gleiche, sie fragte ob mein Hund freundlich sei usw. Wieder begannen die beiden sich zu balgen, während wir uns unterhielten. Dabei erzählte sie mir, dass sie bereits angezeigt worden war, weil der Hund illegal im Land sei und zudem einen kupierten Schwanz hat. Ausserdem erfuhr ich, dass ihre Hündin bereits mehrmals auf andere Hündinnen losgegangen sei. Noch spielten die zwei ruhig daneben, doch von einer Sekunde zur anderen wechselte die Szene und die Rottweilerhündin stand über Cleo und hing ihr knurrend am Hals. Die Reaktion der Besitzerin lies mich noch mehr staunen, sie schritt nämlich nicht ein. Erst auf meinen Hinweis holte sie ihren Welpen von Cleo runter, um ihn dann wenige Minuten später wieder mit einem anderen Hund spielen zu lassen. Kein Wort zu dem Hund oder sonstwas, in ihren Augen hatte ihr Vierbeiner wohl scheinbar "nichts" alles richtig gemacht. Auch meine Einwände zu der Situation wurden völlig ignoriert.
Wenn ich heute darüber nachdenke, bin ich immer noch schockiert, wie ein Rottweiler in solche Hände geraten kann. Anzumerken sei vielleicht noch, dass die Person aus dem Osten kam, und auch den Hund dort gekauft hatte. So zumindest ihre Erzählung. Noch heute frage ich mich, wie es sein kann, dass sich ein Hund (sofern nicht genetisch bedingt) mit gerademal vier Monaten so verhält. Nicht unbedingt die schönste Geschichte für den Beginn, aber viele lustige und skurrile werden noch folgen, keine Sorge.

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