Donnerstag, 21. August 2014

Hund sind unkooperativer als Wölfe

Gerade bin ich mal wieder auf eine spannende Studie bei Spektrum gestossen, die besagt, dass Hund unkooperativer als Wölfe sind und weniger in der Lage sind eigenständige Entscheide zu treffen. Das ist das Ergebnis der heutigen Zuchtbemühungen, die vor allem darauf abzielen, dass sich Hunde unterordnen und Befehle ausführen. Eine Studie dazu haben Forscher um Friederike Range und Zsófia Virányi von der Veterinärmedizinischen Universität in Wien veröffentlicht. Sie widersprechen damit der Meinung, dass bei der Domestikation gerade diese sozialen Fähigkeiten bevorzugt worden sein sollen.
Bei der Untersuchung wurden an Menschen gewöhnte Wölfe und in Rudeln lebende Hunde diverser Rassen getestet, beispielsweise beim Teilen der Nahrung. Dabei zeigte sich, dass bei Wölfen das Alphatier den Rangniederen mitfressen liess, bei Hunden hingegen frass ausschliesslich der Ranghöhere. Untergeordnete hätten nicht einmal den Versuch unternommen, entgegen der Hierarchie zu handeln, so die Forscher laut dem Wissenschaftsmagazin "Science".
Die Ursache dafür sei, dass Hunden ein striktes Hierarchiedenken angezüchtet wurde, um sich selbst an die Spitze dieser Rangfolge setzen zu können, so Range und Virányi. Der Vierbeiner ist damit zu einem gehorsamen Befehlsempfänger geworden, jedoch auf Kosten seiner Kooperationsfähigkeit und Individualität.
Unterstützt werden die Studienergebnisse auch von der Verhaltensforscherin Monique Udell von der Oregon State University in Corvallis. Bei ihren Untersuchungen sollten Wölfe und Hundewelpen eine schwierige Aufgabe lösen. Erwachsene Vierbeiner taten dies erst nach Aufforderung ihres Besitzers. Mit dem Älterwerden hätten sie die Fähigkeiten zur Eigeninitiative verloren, so Udell.

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